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Was zeichnet den Beruf der MFA aus?

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Sie sind ein elementarer Bestandteil und Aushängeschild einer jeden Arztpraxis. Sie sorgen für den reibungslosen Ablauf im Alltag von Ärztinnen und Ärzten – von der Patientenannahme, über Voruntersuchungen bis zur Verabschiedung aus der Praxis: Medizinische Fachangestellte. Die Initiative zukunft:hausarzt hat mit Schwester Isabel Fodi aus Leipzig gesprochen, um mehr über den Beruf zu erfahren.


Was machen Medizinische Fachangestellte?

Medizinische Fachangestellte sind in der Regel in Arztpraxen aller Fachgebiete beschäftigt. Sie arbeiten aber auch in Krankenhäusern und Organisationen des Gesundheitswesens, in medizinischen Laboren, in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen oder in Gesundheitsämtern. Patientinnen und Patienten - insbesondere auch die chronisch kranken und betreuungsintensiven - kommen in der Regel mit ihnen während des Arztbesuchs in Kontakt – denn Medizinische Fachangestellte sind für sie die ersten Ansprechpartner beim Betreten der Arztpraxis.

Was zeichnet den Beruf der Medizinischen Fachangestellten besonders aus?

Das Einsatzgebiet von Medizinischen Fachangestellten hat im Praxisalltag unterschiedliche Facetten: Sie arbeiten in Behandlungsräumen, im Labor, am Empfang und erledigen Büroarbeiten. Dazu zählen zu den konkreten Aufgaben z. B. die Terminvergabe, die Dokumentation von Behandlungsabläufen und die Organisation des Praxisablaufs. Außerdem arbeiten sie nah an Patientinnen und Patienten, indem sie Verbände anlegen, Blut abnehmen und sich um die Vor- und Nachsorge von ihnen kümmern. „Ich arbeite seit neun Jahren in der Hausarztpraxis in Leipzig und habe zuvor auch schon in anderen Praxen gearbeitet. Wir sind eine gut organisierte Hausarztpraxis mit zwei Hausärzten, einer angestellten Ärztin, einer Assistenzärztin, sieben Schwestern, einer Telefonistin und zwei Auszubildenden“, sagt Schwester Isabel Fodi. „Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. In unserer Praxis wechseln die Medizinischen Fachangestellten die Bereiche regelmäßig. In der einen Woche arbeite ich an der Anmeldung, in der nächsten in der Vorbereitung und dann wiederum im Labor – es bleibt interessant“, beschreibt sie den Arbeitsalltag in der Hausarztpraxis.

Medizinische Fachangestellte können in verschiedenen Bereichen tätig sein, Schwester Isabel Fodi hat jedoch eine klare Präferenz: „Ich habe nie in einer Facharztpraxis anderer Gebiete gearbeitet, denn in der Facharztpraxis für Allgemeinmedizin ist es schön, weil der Beruf sehr umfangreich ist und die Krankheitsbilder wechseln – mal geht es um das Herz, dann um die Haut oder den Fuß.“ Auch dass ganz unterschiedliche Personen zu versorgen sind, ist eine Besonderheit des Berufs und sorgt für viel Abwechslung: „Von Jung bis Alt ist alles dabei. Das ist sehr schön, mit allen Altersklassen zu arbeiten. Besonders die Hausbesuche sind sehr schön, da man den Patientinnen und Patienten vor Ort in der eigenen Wohnung hilft und z. B. Stolperfallen, wie Teppiche beseitigen kann.“

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Unterschiedliche Ausbildungsstationen sollten Pflicht sein

Die duale Ausbildung von Medizinischen Fachangestellten dauert in der Regel drei Jahre und teilt sich in einen Praxisteil und Theorieteil (in der Regel an einer Berufsschule) auf. Regelmäßige Prüfungen und eine umfangreiche Abschlussprüfung gilt es zu absolvieren, um die Qualifikation als Medizinische Fachangestellte zu erhalten und in dem Beruf arbeiten zu dürfen. Hier sieht Schwester Isabel Fodi Verbesserungsbedarf: „Gerade für die Prüfungen ist es wichtig, dass die Auszubildenden über Praxiserfahrungen verfügen, damit das Wissen vorhanden ist“, beschreibt sie. „Hierfür ist es hilfreich, mehrere Praxen zu durchlaufen – z. B. im 14-tägigen Wechsel. Das ist keine Pflicht für die Auszubildenden. Klar, man lernt viel in der Theorie, dennoch ist Praxiswissen enorm wichtig und manche Auszubildenden fallen deshalb durch die Abschlussprüfung“, erklärt sie.

Deshalb ist Schwester Isabel Fodi der Umgang mit den Auszubildenden in ihrer Praxis wichtig: „Wir legen viel Wert darauf, dass unsere Auszubildenden den Beruf umfassend kennenlernen und auf Prüfungen gut vorbereitet sind. Wir ermutigen sie sogar dazu, unterschiedliche Praxisstationen zu durchlaufen.“

Auch für interessierte Schülerinnen und Schüler hat Schwester Isabel Fodi einen Tipp, wenn sie den Beruf der Medizinischen Fachangestellten kennenlernen wollen: „Auf jeden Fall sollten sie ein Praktikum von mindestens 14 Tagen machen, um herauszufinden, ob der Beruf für sie persönlich passt. Ob einem beispielsweise beim Blut ziehen nicht übel oder schwindelig wird.“

Zusatzqualifikationen für Medizinische Fachangestellte - VERAH

Als Medizinische Fachangestellte bieten sich eine Reihe von Fort- und Weiterbildungen an, durch die weitere Qualifikationen gesammelt werden können. Dazu zählt auch die VERAH, eine hochqualifizierte Weiterbildungsmaßnahme für Medizinische Fachangestellte. Das Ziel der VERAH Weiterbildung ist die Entlastung von Hausärztinnen und Hausärzten bei hochqualifizierten Tätigkeiten durch die Medizinischen Fachangestellten, die Betreuung der zu behandelnden Personen durch vertrautes Praxispersonal, die Steigerung der Berufszufriedenheit und die Stärkung der Hausarztpraxis als zentraler Ort der Versorgung.

„Die VERAH Weiterbildung ging über mehrere Wochen – eine komplette Woche am Stück und drei Wochenenden“, erklärt Schwester Isabel Fodi, die die VERAH Zertifizierung besitzt, den Ablauf. „Das hat den Vorteil, dass man nicht viel in der Praxis fehlt und die Weiterbildung neben der Arbeit machen kann. Für die Weiterbildung wird eine Hausarbeit verfasst, die dann vor einem Prüfungsausschuss besprochen wird – im Anschluss werden von der MFA zur Hausarbeit Fragen beantwortet. Es geht bei der VERAH darum, dass Patientinnen und Patienten vollumfänglich begleitet werden – diese Weiterbildung entlastet die Ärztinnen und Ärzte“, sagt sie.

Die VERAH Weiterbildung ist für Medizinische Fachangestellte freiwillig – Schwester Isabel Fodi ist glücklich darüber, die Weiterbildung absolviert zu haben: „Es ist toll, eine VERAH zu sein. Ich denke, es wird zukünftig viel mehr VERAHs geben, die Hausbesuche machen und den Arzt oder die Ärztin entlasten. Bei kritischen Patientenzuständen müssen sie natürlich ran, aber bis dahin können VERAHs super entlasten. Mir persönlich gefällt es, dass man Patientinnen und Patienten zu Hause oder in der Pflege besuchen kann. Es ist wunderschön, mit ihnen zu arbeiten.“

Schon gewusst?

VERAH werden ist nicht schwer: Sie sind Medizinische Fachangestellte und möchten sich über die Weiterbildung informieren? Dann werden Sie hier fündig.

Die Initiative zukunft:hausarzt lädt Sie dazu ein, gemeinsam mit uns den Hausarztbesuch der Zukunft zu gestalten. Ihre Meinung zählt. Ihre Erfahrung ist wichtig. Tauschen Sie sich mit uns aus, damit Hausärztinnen und Hausärzte, medizinische Fachangestellte, Patientinnen und Patienten sowie Krankenkassen zukünftig von der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) profitieren. Initiative zukunft:hausarzt – eine Initiative des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. sowie Hausärzteverband Hessen e.V.

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Anke am 25.10.2021
Kann ich bestätigen: Abwechslungsreich, aber auch stressig manchmal.
IZH-Team am 19.01.2022
Hallo Anke,
danke für das Teilen Ihrer Erfahrungen!
Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute und hoffentlich viele stressfreie Tage.
Liebe Grüße
Ihr IZH-Team

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