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Burn-out als Hausärztin oder Hausarzt

© AdobeStock: Monika Wisniewska

Wie der Volkskrankheit vorgebeugt werden kann.

Burn-out hat in den vergangenen Jahren an gesellschaftlicher und medialer Relevanz zugenommen und zieht sich durch unterschiedliche Lebenslangen und Berufsgruppen. Und auch vor den Türen von Hausarztpraxen in Deutschland macht die Volkskrankheit keinen Halt.

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Haben Sie Tipps zur Vermeidung von Stress im Praxisalltag oder waren Sie oder Ihre Kolleginnen und Kollegen bereits von Burn-out betroffen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns und helfen Sie anderen Ärztinnen und Ärzten.

Was ist Burn-out

Burn-out ist in der Regel die Vorstufe einer Depression. Er findet seinen Ursprung unter anderem in der gesellschaftlichen Sozialisation und Erziehung von Menschen, die bereits im frühkindlichen Stadium beginnt. Ursachen für die Entwicklung von Burn-out werden bereits in der Umdeutung von Gefühlsreflektionen bei Kindern verortet. Dabei werden negative Emotionen von Erziehungsberechtigten mit Minderwertigkeit verbunden und dem Kind kommuniziert.

Zur Symptomatik von Burn-out gehören unter anderem das Gefühl von dauerhaftem Stress, Energielosigkeit, vereinzeltem sozialen Rückzug aus der Arbeit und dem Privatlebeben. Das zeigt sich bei Betroffenen in Form von körperlichen, emotionalen und kognitiven Einschränkungen. Die negativen Auswirkungen sind in der Regel nicht nur im Arbeitsalltag – im Umgang mit Patientinnen und Patienten oder Kolleginnen und Kollegen –, sondern auch im Privatleben zu spüren.

Burn-out im Praxisalltag von Hausärztinnen und Hausärzten

Das Ende des Studiums und der Eintritt in das Berufsleben als praktizierende Ärztin oder Arzt verbinden viele Heilberufler mit Optimismus und Enthusiasmus. Es ist die Lust, in den Beruf – seine eigene Berufung – starten zu können. Im Zuge der Karrierelaufbahn steigt jedoch häufig die Verantwortung und Belastung von Ärztinnen und Ärzten und die Praxis nimmt immer mehr Zeit in Anspruch.

Hinzu kommen eine Reihe von Ursachen und Anlaufstellen in Hausarztpraxen, die einen Burn-out bei Ärztinnen und Ärzten verstärken können. Auf der einen Seite zählen dazu zum Beispiel starre Hierarchien mit unflexiblen Entscheidungswegen, eine Vielzahl von mit hohem Arbeitsaufwand verbundenen Dokumentationspflichten, Kontrollinstanzen, deren Mehrwert dem Praxispersonal nicht sofort klar ist und Erfolgs- und Karrierevorgaben, die vom Praxispersonal für unrealistisch gehalten werden.

Auf der anderen Seite können auch Patientinnen und Patienten Einfluss auf die Entwicklung eines Burn-outs bei Arzt und Ärztin haben. Damit sind beispielsweise besonders herausfordernde Patientinnen und Patienten gemeint, die aufgrund ihrer Art einen negativen Einfluss sowohl auf die behandelnden Ärztinnen und Ärzten als auch das Praxispersonal haben.

Durch zu hohen zeitlichen und organisatorischen Druck wird bei Ärztinnen und Ärzten zudem das Gefühl verstärkt, unzureichend zu arbeiten und gesetzte Aufgaben und Ziele nicht erreichen zu können. Das Resultat: Es wird stets mehr Energie benötigt – und das bei gleichbleibenden oder abnehmenden Ergebnissen. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.

Symptome von Burn-out werden von Ärztinnen und Ärzten häufig nicht erkannt oder als solche eingeordnet. Der Grund: Da sie diese als typische Merkmale für ihr Praktizieren als Ärztin oder Arzt einstufen, beachten sie diese nicht weiter. Es gehört gewissermaßen zum eigenen Beruf dazu.

Vorbeugung von Burn-out bei Hausärztinnen und Hausärzten

Zur Vorbeugung eines Burn-outs können Hausärztinnen und Hausärzten auf unterschiedlichen Ebenen aktiv werden.

Auf der einen Ebene kann in der Verhältnisvorbeugung etwa darauf geachtet werden, dass Handlungsspielräume des Personals erweitert werden. Dadurch werden Hürden im internen Austausch einer Hausarztpraxis abgebaut. Ein zusätzliches Mittel ist die Berücksichtigung von Feedback des Praxispersonals und die Optimierung des Arbeitsklimas.

Auf einer weiteren Ebene geht es um vorbeugende Maßnahmen hinsichtlich des eigenen Verhaltens. So können regelmäßige Schulungen im Stress- und Kommunikationsmanagement dabei helfen, Burn-out bei Ärztinnen und Ärzten vorzubeugen.

Grundsätzlich sollten Ärztinnen und Ärzte dafür sensibilisiert sein, das eigene Kranksein zu erkennen und sich die Erlaubnis zur Erholung zu erteilen. Dabei kann emotionale Kompetenz ein Schlüssel zum Erfolg sein. Das hilft, um den Umgang mit eigenen und fremden Emotionen besser einzuordnen und empathiefähiger zu werden. Den kontinuierlichen Ausbau von emotionaler Kompetenz können Ärztinnen und Ärzte bereits frühzeitig während des Studiums beginnen und lebenslang kontinuierlich ausbauen.

Auch sächsische Hausärztinnen und Hausärzte sind vom Burn-out betroffen.

In diesem Gastbeitrag berichtet eine Hausärztin über ihre Erfahrungen mit Burn-out und macht Vorschläge, was Sie frühzeitig berücksichtigen können.

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Schon gewusst?

VERAH-Plus Seminare schulen Versorgungsassistentinnen und -assistenten von HZV-Hausarztpraxen unter anderem auch in puncto Burn-out-Vermeidung. So können Ärztinnen und Ärzte aktiv das Praxispersonal unterstützen.

Die Initiative zukunft:hausarzt lädt Sie dazu ein, gemeinsam mit uns den Hausarztbesuch der Zukunft zu gestalten. Ihre Meinung zählt. Ihre Erfahrung ist wichtig. Tauschen Sie sich mit uns aus, damit Hausärztinnen und Hausärzte, medizinische Fachangestellte, Patientinnen und Patienten sowie Krankenkassen zukünftig von der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) profitieren. Initiative zukunft:hausarzt – eine Initiative des Sächsischen Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. sowie Hausärzteverband Hessen e.V.

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Kai am 22.10.2021
finde ich gut
Tina am 29.10.2021
ich auch
Ich am 29.10.2021
Ihr seid toll!
Thomas am 25.10.2021
Danke für den interessanten Artikel.
SailingDoc am 30.10.2021
Ärzt:innen haben ein hohes Risiko zur Entwicklung seelischer Erkrankungen. Mit ausschlaggebend hierfür sind die Rahmenbedingungen ärztlicher Arbeit, die vielerorts von hierarchischem wie ökonomischem Druck, ausufernder Bürokratie, langen Arbeitszeiten und zunehmender Arbeitsverdichtung bestimmt sind. Inmitten dieser Arbeitsbedingungen den eigenen Sinnkriterien verbunden zu bleiben, Gesundheit und Freude erhaltende Grenzen zu ziehen ist eine konstante Herausforderung!
IZH-Team am 30.12.2021
Danke, dass Sie Ihre Meinung zu dem Thema mit uns teilen. Mit der Initiative zukunft:hausarzt wollen wir die hausärztliche Versorgung nachhaltig verbessern. Persönliche Erfahrungen und Feedback helfen uns dabei, wichtige Ansatzpunkte kennenzulernen.
Liebe Grüße
Ihr IZH-Team
Miezi am 21.11.2021
Sehr schön. Die Zukunft von Ärztinnen und Ärzten in Hausarztpraxen liegt vor allem in der Delegation von Aufgaben an das Praxispersonal. Das halte ich für sehr wichtig und ist nicht zu unterschätzen. Es gibt genug engagierte MFA/VERAH, welche sich über das somit in sie gesetzte Vertrauen freuen. Doch auch hier bitte nicht die MFA aus den Augen verlieren, denn auch sie können genauso von Burn-out betroffen sein wie Ärzte, besonders diejenigen, welche gern alles an sich reißen. Deshalb hierbei speziell auf Interessen und Stärken achten, sonst wird es für diejenige eher zur Belastung und bereichert die Praxis nicht, was sich kontraproduktiv auswirken könnte.
Liebe Grüße
IZH-Team am 30.12.2021
Vielen Dank, dass Sie Ihre Meinung und Erfahrungen zu dem Thema mit uns teilen. Mit der Initiative zukunft:hausarzt wollen wir die hausärztliche Versorgung nachhaltig verbessern. Mit Ihrer Nachricht helfen Sie uns dabei, wichtige Ansatzpunkte kennenzulernen.
Liebe Grüße
Ihr IZH-Team

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